Der Schweizer Handel steht beim Thema Nachhaltigkeit vor vielen Herausforderungen und trägt eine bedeutende Verantwortung bei der Produktbereitstellung. Gleichzeitig ist das Konsumentenverhalten diametral. Möglichst billig auf der einen Seite, möglichst nachhaltig und umweltschonend auf der anderen Seite.
Die nachfolgenden fünf Schritte zeigen auf, wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann.
1. Klare Positionierung der eigenen Einkaufsstrategie
Zunächst muss sich das Unternehmen entscheiden, welche Positionierung es zum Thema Nachhaltigkeit einnehmen will. Dies geht von pragmatischer Gesetzeseinhaltung bis hin zur Vorreiterrolle bei der Produktbeschaffung und dem Recycling. Auch ein Blick auf die Konkurrenz, den Kundenstamm sowie die Beschaffungs- und Absatzregionen ist erforderlich.
2. Analyse der vorliegenden Gesetze, Regulationen und Anforderungen
Je nach Branche und Land sind die gesetzlichen Anforderungen unterschiedlich. In der Schweiz regeln entsprechende Gesetze und Verordnungen die Einfuhr von Rohstoffen und Kinderarbeit. Auch die Anforderungen an die Transparenz der Treibhausgasemissionen in der Lieferkette werden immer deutlicher. Sobald über die gesetzliche Lage Klarheit herrscht, kann das Unternehmen entscheiden, wie es mit den entsprechenden Verordnungen umgeht.
3. Bereitstellung Nachhaltigkeitsdaten
Im nächsten Schritt müssen Informationen von den Lieferanten beschafft werden, was je nach Lieferkettengrösse unterschiedlich aufwendig ist. Hier bieten Wirtschaftsauskunfteien wie CRIF ESG-Bewertungen und geschätzte CO2-Emissionen der Unternehmen an. Auch hilfreich sind Nachhaltigkeitszertifikate. Hier empfiehlt sich auf Anbieter zurückzugreifen, die von den grossen internationalen Organisationen lizenziert sind und speziell für KMU verwendbare Zertifizierungsmechanismen vorweisen können, wie z.B. die Nachhaltigkeitsplattform Synesgy von CRIF.
4. Datenauswertung und Integration in die Berichterstattung
Sind die notwendigen Nachhaltigkeitsdaten verfügbar, können entsprechende Aussagen getroffen werden, z.B. wie gut schneiden die Lieferanten bei den ökologischen, sozialen und Governance-Bewertungen ab, gibt es Kinderarbeitsrichtlinien und welche Treibhausgase sind entstanden. Diese Daten können dann für die Kommunikation mit Verbrauchern genutzt werden.
5. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Mit der einmaligen Beschaffung von Nachhaltigkeitsdaten ist die Pflicht nicht getan. Mit den globalen Absenkzielen von CO2-Emissionen auf Netto-Null bis 2050 sowie den immer strenger werdenden gesetzlichen Vorschriften, muss das Unternehmen einen jährlichen Prozess zur Datenbeschaffung etablieren und gleichzeitig die sich ständig wandelnden gesetzlichen Anforderungen im Auge behalten.
Mit diesen fünf Schritten sind Handelsunternehmen gut gewappnet für die Herausforderungen der Nachhaltigkeitsdatenbereitstellung.